In Kita und Hort ist eine Einwilligungserklärung inzwischen fast selbstverständlich – also warum veröffentlichen Eltern einfach Kinderfotos im Netz?…
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Viele Kitas und Horte geben inzwischen an die Eltern Einwilligungserklärungen zur Unterschrift aus, die die Anfertigung und Veröffentlichung von Fotos der Kinder regeln. Tatsächlich erreichen uns regelmäßig Nachfragen sowohl von Eltern, die sich gegen eine neue, nicht von der Einwilligungserklärung umfasste Nutzung wenden, aber auch von Trägern, die die Einwilligungserklärung wasserdicht gestalten wollen.

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Ganz anders sieht die Situation aber offenbar zuhause aus. Heutige Eltern sind damit erwachsen geworden, ihr Leben im Internet zu teilen. Das ändert sich natürlich nicht, bloß weil jetzt Kinder mit im Bild sind. Dann findet man dieses eine Bild von der kleinen Marie auf dem Töpfchen zuckersüß oder man fragt seine Facebookfreunde, ob der Ausschlag bei Paulchen Grund zur Sorge ist. Dazwischen dann natürlich Urlaubsbilder im Pool, Kindergeburtstage, der Schreikrampf an der Supermarktkasse, usw. usf.

Und was halten die Kinder davon?

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Klar entscheiden die Eltern für sie, dafür haben sie das Sorgerecht. Entsprechend wird auch von den Eltern die Einwilligungserklärung unterzeichnet und nicht vom Kind. Aber beziehen sie dabei auch die Interessen ihrer Kinder ausreichend ein?

Ab einem bestimmten Alter sollte man die Kinder selbst befragen, ob etwas veröffentlicht werden darf. Denn sie müssen später damit leben, dass ihre Klassenkameraden oder noch später Kollegen die Bilder finden und sicherlich nicht nur niedlich finden.

Nach einer Studie aus den USA finden die meisten der 10- bis 17-Jährigen, ihre Eltern sollten sie fragen, bevor sie Bilder von ihnen ins Netz stellen.

Children were twice as likely to report that adults should not “over-share” by posting information about children online without permission.

(Quelle PDF)

Offensichtlich sind Kinder und Jugendliche also nicht so sorglos mit ihren Daten, wie ihnen oft nachgesagt wird. Zumindest wollen sie selbst entscheiden, was sie mit wem teilen.

Das sollten Eltern respektieren, denn sie haben – genau wie Kita und Hort – doch eine enorme Verantwortung ihren Kindern gegenüber. Eltern können sich nicht ausmalen, wie es sich anfühlt, eine komplett im Netz nachvollziehbare, fotodokumentierte Kindheit zu haben

meint Patricia Cammarata in der Zeit und veröffentlicht grundsätzlich keine Bilder ihrer Kinder, auf denen diese erkennbar sind.

Also einfach mal mit den Kindern sprechen: Warum will ich dieses Foto von Dir posten? Wer kann es alles sehen? Wie wäre eine „Verfremdung“?

Das führt zumindest dazu, dass Eltern ihr Verhalten etwas reflektieren. Sind die Fotos nämlich einmal online, bekommt man sie kaum wieder aus dem Netz raus.

von Rechtsanwältin Nele Trenner

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Kinderfotos im Netz
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