Wie kann man eine offene Fehlerkultur erreichen und warum ist diese so wichtig?

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Wir alle machen Fehler. Das ist menschlich. Aber meistens können sie – wenn frühzeitig erkannt und kommuniziert – behoben und beim nächsten Mal vermieden werden. In seinem Buch „Crash Kommunikation“ behandelt der Autor Peter Brandl Fehlerkulturen in Unternehmen. Er stellt klar: Der Mensch ist fast immer der ausschlaggebende Faktor, wenn Fehler passieren. Und meistens können Fehler durch funktionierende Kommunikation beim nächsten Mal vermieden werden.

Seine These: Das Vertuschen von Fehlern muss mehr bestraft werden, als der Fehler selbst. Das gilt natürlich nicht, wenn Vorfälle wie Missbrauch oder andere wirklich schlimme Fehler vorliegen, dann können diese natürlich nicht nachlässig behandelt werden. Aber wie kann man allgemein eine gute Fehlerkommunikationskultur im Kita-Alltag am besten bewerkstelligen?

Es kommt immer wieder vor: Vorfälle in Kitas, die das Kindeswohl gefährden. Das Problem: Man will unter den Kollegen und Kolleginnen nicht „petzen“, man ist doch ein Team… Wenn aber doch mal etwas vorkommt, sollte es in der Kita das entsprechende Management und die Struktur geben, die helfen den Fehler offen zu legen und beim nächsten Mal zu vermeiden. Dafür braucht es ein Beschwerdemanagement geben und eine offene Gesprächskultur.

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Die Unfallkasse empfiehlt außerdem: auch ein „Beinaheunfall“ sollte im Unfallbuch vermerkt werden. Auch wenn auf den ersten Blick nochmal alles gut gegangen ist. Falls ein paar Tage oder Wochen später doch etwas auftritt oder sogar noch einmal der gleiche Fehler passiert, ist es besser den Vorfall schon beim ersten Mal dokumentiert zu haben. Ein Beispiel aus dem Kita-Alltag: der Weg zum Spielplatz. Es muss eine große Straße mit einer Mittelinsel überquert werden. Diese ist zu klein für alle Kinder.

Einer Erzieherin fällt das auf – sie bespricht es aber nicht mit den anderen Kollegen und Kolleginnen. Das erste Mal geht’s gut, das nächste Mal vielleicht nicht. Und dann ist die Frage: Hätte der Unfall vermieden werden können, indem darüber gesprochen worden wäre? Ganz klar: Ja! Anderes Beispiel ist die Medikamentenabgabe an die Kinder. Eine Kolleg*in verwechselt die Tabletten, in letzer Sekunde greift die andere Erzieherin ein und verhindert den Fehler. Beim nächsten Mal wäre niemand zur Stelle – und durch klare Kommunikation wie „Das Kind kriegt die Tabletten in der grünen Schachtel und das andere die in der roten“ können künftige Fehler vermieden werden. Muss die Kitaleitung davon unterrichtet werden?  Ja, so etwas sollte besprochen werden.

Passiert so ein Vorfall nämlich ein zweites Mal (dieses Mal vielleicht mit ernsten Folgen), ist es für die Kita-Leitung ungünstig, wenn diese nichts von dem ersten Vorfall wusste. Wäre sie informiert gewesen, hätte sie vielleicht einschreiten, und den Vorfall verhindern können. Es ist deswegen extrem wichtig eine offene Fehlerkultur in der Kita zu haben. Sollte man das Gefühl haben, dass Fehler oft nicht gemeldet werden, sollte man die Strukturen in der Kita in Frage stellen und neu überdenken.

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Kitarecht Folge 218 – Fehlerkultur in Kita & Hort?!
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