Beim heimlichen Aufnehmen von Gesprächen droht die fristlose Kündigung!
Wir besprechen heute den folgenden Fall: Ein Arbeitnehmer geht in ein Personalgespräch mit seine Arbeitgeberin. Dort legt er sein Handy auf den Tisch und nimmt das gesamte Gespräch auf. Davon erzählt er der Arbeitgeberin jedoch nichts. Als diese von der heimlichen Aufzeichnung erfährt kündigt sie dem Arbeitnehmer fristlos. Daraufhin klagt der Arbeitnehmer vor dem Arbeitsgericht.
Tatsächlich hat das Arbeitsgericht zu diesem Thema eine sehr klare Meinung: die fristlose Kündigung ist gerechtfertigt. Denn das heimliche Mitschneiden von Gesprächen ist eine massive Verletzung des Persönlichkeitsrechts der Arbeitgeberin bzw des Arbeitgebers und außerdem ein extremer Vertrauensbruch.
Wie wichtig dieser den Gerichten ist, sieht man auch daran, dass der Arbeitnehmer in dem Fall schon 25 Jahre in dem Betrieb beschäftigt war und somit eigentlich nicht mehr ordentlich kündbar. Das Gericht machte trotzdem in diesem Fall eine Ausnahme.
Fühlt ein*e Erzieher*in sich also in einem Personalgespräch unwohl oder unsicher sollte sie auf keinen Fall zu so einer Maßnahmen greifen. Stattdessen sollte man zum Beispiel vorher fragen, ob das Gespräch aufgenommen werden darf oder jemanden mitbringen, der zuhört. Eine andere Idee wäre es, ein Protokoll des Gesprächs anzufertigen. So können Arbeitgeber*innen sich ihre Aussagen noch einmal überlegen, bevor sie festgehalten werden.
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Die Gerichte gehen nämlich davon aus, dass das gesprochene Wort nicht direkt zu Dokumentationszwecken dienen soll, sondern eventuell noch einmal korrigiert werden muss. Das ist auch ein Grund, warum man auf keinen Fall das Gespräch heimlich aufnehmen sollte. Allerdings sollte beachtet werden, dass Arbeitnehmer*innen auf Dinge, wie ein Protokoll des Gesprächs nicht unbedingt einen Anspruch haben.
Natürlich gilt das Verbot von heimlichen Aufnahmen von Gesprächen auch für Arbeitgeber*innen. Fällt einem Erzieher oder einer Erzieherin auf, dass solche Aufnahmen heimlich gemacht wurden kann auch er fristlos kündigen und wohl auch Schadensersatz geltend machen. Das gilt ebenfalls für Gespräche mit Eltern.
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