Bewerbung ohne Foto – tatsächlich praxistauglich?
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Es hat sich inzwischen herumgesprochen: Man darf (insbesondere) als Arbeitgeber seine Mitarbeiter und auch Bewerber nicht aufgrund von Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Identität diskriminieren.

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§ 1 AGG stellt hierzu fest:

Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

In diese Kerbe schlägt die anonymisierte Bewerbung genau hinein. Denn lässt der Bewerber/die Bewerberin personenbezogene Daten weg, die auf sein/ihr Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft und vielleicht auch Behinderung schließen lassen, kann natürlich diesbezüglich nicht mehr diskriminiert werden.

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Einige große Unternehmen und insbesondere auch einige Kommunen in Deutschland probieren dieses Verfahren schon eine Weile aus. Da sich Arbeitgeber sowieso auf sachliche Gründe berufen müssen, wenn sie jemanden auswählen oder ablehnen – also Erfahrung, Noten und ähnliches – werden sie immerhin nicht mehr von Fotos abgelenkt. Das sorgt natürlich auch für eine Chancengleichheit der Bewerber.

Und geht das nun auch in Kita und Hort? Selbstverständlich!

Denn wer nach den Unterlagen qualifiziert, wird ja nicht sofort ohne Kennenlernen eingestellt, sondern erklimmt erstmal nur die nächste Stufe: die Einladung zum Bewerbungsgespräch und vielleicht zum Probearbeiten.

Problematisch wird es nur, wenn einige sich anonym bewerben und andere eben nicht. Denn natürlich ist es ein Leichtes, denjenigen ohne Foto genau deswegen „vorzuverurteilen“ und einfach nicht einzuladen – trotz hervorragender Zeugnisse. Denn irgendwas muss ja an ihm/ihr dran sein, wenn er/sie kein Bild mitschickt…

Also vielleicht sollte man die Bewerber schon in der Stellenausschreibung einfach mal ermuntern, sich doch anonym zu bewerben. Vielleicht gefällt es ja allen Beteiligten.

von Rechtsanwältin Nele Trenner

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